Brauchtum
Seit einigen Jahren haben die Kinder der Primarschule Willisau den alten Brauch des Sternsingens in der Altstadt Willisau wieder aufgenommen. In der Woche nach Weihnachten zieht an einem Abend die ganze Königsgesellschaft mit den Dienern, inmitten der grossen Hirtenschar mit den Schafen und dem Esel in die Altstadt ein und bringt vor dem grossen Christbaum vor dem Rathaus dem Kind in der Krippe ein himmlisches Ständchen.
Das Fasnachtsgeschehen in Willisau wird seit Jahren von der Karnöffelzunft geprägt. Unter der Bezeichnung Karnöffelzunft besteht in Willisau seit dem 6. März 1949 wieder eine Fasnachtsgesellschaft von Fasnachtsfreunden und Maskenliebhabern. Die Karnöffelzunft bezweckt die Erhaltung alter Volksbräuche und die Belebung der Fasnachtszeit. In jüngerer Vergangenheit haben natürlich immer auch vermehrt die Guggenmusigen das Fasnachtsgeschehen mitgeprägt.
Die Herrgottskanoniere bereichern an Fronleichnam und am Ablassfest die kirchlichen Feierlichkeiten mit Böllerschüssen. Bis 1935 wurde mit Mörsern geschossen. Seit 1938 teilen zwei 8,4 cm Kanonen der Bevölkerung unüberhörbar den Beginn und die zentralen Ereignisse der feierlichen Messen und der Prozessionen mit.
Die Grenadiergesellschaft bezweckt die Hebung der Feierlichkeit am hohen Fronleichnamfest und am Heiligblut-Ablassfest. Die Gesellschaft besteht seit 1820 und ist militärisch organisiert.
Die 18 Mitglieder, bestehnd aus 1 Hauptmann, 1 Wachmeister, 1 Korporal, 1 Gefreiter und 14 Soldaten, bewachen am Heiligblutfest die ausgestellte Monstranz in der Kapelle zum Heilig Blut.
Der Willisauer St. Niklauseinzug, organisiert seit vielen Jahrzehnten vom Turnverein Willisau, lockt Jahr für Jahr eine grosse Menschenmenge an. Es ist ein prächtiges Bild, wenn der über 300-köpfige Zug von Geisslenchlöpfern, Schellenträgern und wilden Schmutzlis inmitten von Lampions und Fackeln eine einmalige Stimmung in die Altstadt zaubert. Und mitten in dieser wilden Schar dann aufrecht und würdevoll die fünf St. Niklause, die da einem Kind eine Nuss in die Hand drücken und dort ein aufmunterndes Lob bereithalten. Vorgängig kann der St. Nikolaus gegen Voranmeldung auch zu einem Hausbesuch in die eigene Stube eingeladen werden.