Gemeindeprofil der Stadt Willisau
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Gemeindeprofil Stadt Willisau
Willisau liegt am Fusse der Napflandschaft und ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Region. Das umfangreiche Bildungsangebot sowie zahlreiche Freizeitmöglichkeiten machen Willisau besonders attraktiv. Zur hohen Lebensqualität tragen auch die kulturelle Vielfalt und die gute Verkehrsanbindung bei. Im und um den historischen Stadtkern finden Sie viele attraktive Geschäfte, die einen Einkaufsbummel zum Erlebnis werden lassen.
Die drei Stadtbrunnen sind um 1600 herum in der seltenen Form eines Siebenecks gebaut worden. Ihre Wasserquellen liegen - im Gegensatz zu den meisten Städten - nicht ausserhalb sondern innerhalb der Ringmauer. In den 1950er Jahren wurden die drei baufälligen Brunnen abgebrochen und nach altem Riss und Zoll neu erstellt. Die beiden Kirchenpatrone Petrus und Paulus und die Madonna mit Kind schmücken die Brunnensäulen. Die Bronzefiguren wurden von den beiden Luzerner Künstlern Rolf Brem (Paulus) und Franco Annoni (Madonna) sowie vom Zürcher Eugen Häfelfinger (Petrus) geschaffen.
Karte Standort oberer Brunnen (Petrus)
Beschreibung
1914 wurde dieser markante Bau in der Mitte des Dorfes als neues Schulhaus erstellt. Bis zum Neubau der heutigen Schulanlage mit Turnhalle und Sportplatz 1979 wurde der gesamte Schulunterricht einschliesslich dem Turnunterricht in diesem Gebäude abgehalten.
Das alte Schulhaus wurde 1990 von Grund auf innen und aussen renoviert. In diesem befinden sich heute der Kindergarten, die Handarbeitsschule, die Bibliothek, die Spielgruppe und der Gemeindesaal, welcher auch als Probelokal dient.
Die grosszügig und harmonisch wirkende Hauptgasse - sie ist von Tor zu Tor 250 m lang, präsentiert sich heute so, wie sie nach dem letzten Stadtbrand von 1704 wieder aufgebaut wurde. Damals fielen vier Fünftel der Häuser den Flammen zum Opfer. Es blieben nur die Kirche, die Stadtbefestigung, die Häuser beim Obertor und in der Mühlegass vom Feuer verschont. In den hinteren Gassen wurden die Häuserzeilen nicht mehr genau gleich angelegt wie vor 1704.
Die Fassade des Hauses Müligass 2 enthält Teile aus dem Mittelalter. Im Innern erinnern verschiedene Reste an einen mittelalterlichen Wehrturm. Der Dachstock stammt sogar aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Architektonisch interessant ist die gelungene Synthese von alten und neuen Bauelementen.
Das 1590 an der Müligass 5 (Töpferei Wehrle) erbaute Holzhaus ist ein schönes Beispiel der damals üblichen Ständer-Bohlen-Konstruktion. Die meisten Teile der heutigen Fassade stammen aus der Bauzeit im 16. Jahrhundert. Das erste Stockwerk hat reich profilierte Balkendecken, Türrahmen und Täferwände.
Nach der Legende sollen am 7. Juli 1392 drei Männer Karten gespielt haben. Weil einer von ihnen sein ganzes Geld beim Spiel verlor zog er sein Schwert, stiess es in die Luft und rief es solle den Leib Christi durchbohren. Sogleich fielen fünf Blutstropfen auf den Tisch der Spieler. Der Gotteslästerer Ueli Schröter soll unter schrecklichem Getöse vom Teufel geholt worden sein. Beim Versuch, die fünf Blutstropfen wegzuputzen, wurde der zweite Spieler vom Schlag getroffen, während der Dritte, von Läusen zu Tode gemartert, auf der Schwelle des Stadttores zusammenbrach. Die Blutstropfen die der Ortspfarrer aus der Tischplatte herausschnitt werden in der Heilig-Blut-Monstranz aufbewahrt. Jedes Jahr findet am zweiten Sonntag nach Pfingsten eine grosse Sühneprozession statt - der Willisauer Ablasstag. Rund 100 Jahre nach der Freveltat wurde die hölzerne Kapelle durch einen gotischen Bau ersetzt. Die heutige Kapelle stammt aus dem Jahre 1674, ist noch stark der Renaissance verpflichtet und besitzt eine offene toskanische Vorhalle. Die drei hölzernen Frühbarockaltäre entstanden wenige Jahre später. Acht Oelgemälde mit der Heilig-Blut-Legende schmücken die Wände. Die bemalte Holzdecke wurde 1854 eingesetzt. Die 70 Bilder von Anton Amberg aus Dagmersellen stellen vor allem biblische Szenen, die Apostel und die Nebenpatrone der Kapelle dar.
Die Kapelle gehörte zur Burg, die im Mittelalter auf dem Hügel stand. Bei der Zerstörung der Burganlage 1386 blieb sie verschont. Im Türmchen hängt die älteste Glocke des Kantons Luzern. Sie stammt aus dem Ende des 12. Jahrhunderts. Die Kapelle wurde 1975/76 restauriert. Es kann mit Sicherheit angenommen werden, dass sie Ende des 12. oder in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Bei einer ersten Erneuerung 1497 erhielt das Dach die heutige Form. Seit der umfassenden Umgestaltung um 1655 besteht die Kapelle in der abgebildeten Form. Im Innern weisen verschiedene Wandmalereien auf den früheren Zustand hin. Im Laufe der Zeit wurden auch Fenster und Türen verändert, was sich teilweise heute noch ablesen lässt.
Willisau wurde vom Übergang an den Stadtstaat Luzern 1407 bis zur Abdankung des Ancien Regime 1798 von einem Luzerner Vogt verwaltet. Dieser sprach Recht, führte obrigkeitliche Befehle aus und zog die Steuern ein. Anfänglich wohnte dieser in Luzern und kam nur an Gerichtstagen und zu besonders wichtigen und einträglichen Geschäften ins Hinterland. Ab 1651 hatte er ständigen Wohnsitz in Willisau. 1690 bis 1695 baute die Stadt Luzern für den Vogt das Schloss auf dem Hügel südlich der Altstadt. Der damalige Vogt hiess Franz Bernhard Feer. Das Schloss gehört zu den bedeutendsten weltlichen Barockbauten der Innerschweiz. Beeindruckend ist vor allem die Ausgestaltung der ersten beiden Stockwerke. Dazu gehören der Stuckdekor, das Täferwerk und die Malereien. Die prächtigen Stukkaturen im Trauungssaal schufen die beiden Luganeser Künstler Augusto Giacomo und Pietro Neurone. Die eindrücklichen Deckengemälde schuf der Tessiner Francesco Antonio Giorgioli. Im Eingangsgeschoss befindet sich eine Gedenkstube für den Altbüroner Liedersänger und Komponisten Hans Rölli. Rölli wurde 1889 in Willisau geboren. Mit eindrücklichem Täferwerk sind die Zimmer des ersten Stockes ausgestattet. Vor allem das Zimmer gegen Osten ist reich getäfert. Es dient heute als Trauungszimmer. Im Korridor erinnert ein Bilderzyklus an die Heilig-Blut-Legende. Auch diese Bilder sind Originale, im Format aber etwas kleiner als die Tafeln in der Kapelle. Die Fassade erinnert mit ihren Sgraffito-Dekorationen an südländische Prachtsbauten. Hier wird der Einfluss der Tessiner Künstler augenfällig. Das Schloss ist an den Kutzenturm angebaut. Dieser gehörte zur alten Stadtbefestigung und entstand Ende des 14./Anfang 15. Jahrhundert. Nach dem Zusammenbruch der alten Ordnung 1798 verlor das Schloss seine Bedeutung. Die Besitzer wechselten mehrmals und die Nutzung war sehr verschiedenartig. So beherbergte es 1808-1810 das kantonale Lehrerseminar. 1833 eröffnete der reformierte Erzieher Friedrich Fröbel eine Erziehungsanstalt, die aber von konservativer Seite scharf kritisiert wurde. Er musste sie daher 1836 wieder schliessen. Gut 100 Jahre nutzte die Stadtverwaltung die Räume. Bis 1959 waren auch verschiedene Abteilungen der Stadt- und Mittelschule untergebracht. Von 1991 bis 2012 war das Amtsgericht Willisau eingemietet und seit 2013 die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB Willisau-Wiggertal). Das Schloss beherbergt zudem Räume der Musikschule Region Willisau sowie eines der offiziellen Traulokale des Regionalen Zivilstandsamtes Willisau.
Die Müligass wurde beim Stadtbrand von 1704 verschont und gehört damit zum ältesten Teil der Altstadt.
Die Brandmauern mit Staffelgiebel stammen aus gotischer Zeit, der Bau selber aber ist barock. Er wurde wohl in der Mitte des 18. Jahrhunderts von einem Baumeister der Familien Singer oder Purtschert geschaffen. Bauakten fehlen.
Beschreibung
Die Pfarrkirche von Gettnau wurde in den Jahren 1932/33 von Architekt Josef Steiner aus Schwyz erbaut, nachdem man bereits seit dem Jahr 1928 in der Turnhalle den Sonntagsgottesdienst gefeiert hatte. Bis zu dieser Zeit gehörte Gettnau zur Pfarrgemeinde Ettiswil und Zell. Am 24. September 1933 weihte Bischof Dr. Josephus Ambühl das Gotteshaus ein. Kirchenpatronin ist die heilige Theresia vom Kinde Jesu.
Im Turm hängen vier Glocken, gegossen in der Glockengiesserei Hamm, Staad bei Rorschach. Die Glocken bilden ein harmonisch-melodisches Geläute mittlerer Grösse. Die Disposition lautet Es' - Ges' - A ' - b'. Gewicht: 1350 kg, 750 kg, 550 kg, 350 kg. Die grösste Glocke ist dem Christkönig geweiht, die zweite der heiligen Theresia vom Kinde Jesu, die dritte der Mutter Gottes und die vierte dem heiligen Niklaus und der heiligen Barbara.
Erst im Jahr 1937 wurde Gettnau eine selbständige Pfarrei. Seit 1939 besteht die Kirchgemeinde.
1983/84 erfolgte eine totale Innenrenovation der Pfarrkirche. Zehn Jahre später, im Jahr 1993, konnte die neue Orgel eingeweiht werden. Im Jahr 2003 wurde die dringend notwendige Aussenrenovation realisiert.
Der spätromanische Glockenturm aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts gilt als das älteste Bauwerk der Altstadt - er erstand vor der Stadtgründung (1301/02) - und ist eines der schönsten romanischen Bauwerke des Kantons Luzern. Ursprünglich war der Turm mit einer niedrigen Pyramide abgeschlossen. Heute trägt er eine frühbarocke welsche Haube. 1810 wurde die heutige Pfarrkirche St. Peter und Paul, eine klassizistische Pfeilerhalle, nach Plänen des bekannten Kirchenbauers Josef Purtschert von Pfaffnau vollendet. Das alte, besser zum Glockenturm proportionierte Gotteshaus war zu klein geworden. Da sich die Innenausstattung lange verzögerte wurde die Kirche erst 12 Jahre später, am 2. Juni 1822, durch den päpstlichen Nuntius geweiht. Die Deckenfresken und die Altarbilder stammen vom Willisauer Kunstmaler Xaver Hecht (1757-1836). Die Deckenstukkaturen schuf Johann Josef Moosbrugger. Beachstenswert sind die holzgeschnitzten Plastiken der zwölf Apostel. Seit der Innenrenovation (1994 bis 1997) erstrahlt das Gotteshaus in neuem Glanz. Die auf den Nebenaltären aufgestellten Schutzpatrone Crispin (Schuhmacherzunft), Eligius (Zunft der Hufschmiede) und Severin (Weberzunft) erinnern an das rege Handwerksleben der Stadt im Mittelalter. Die Kirche besitzt eine reiche Sammlung wertvoller Kultgegenstände und Messgewänder.Der kupferverkleidete Glockenturm wurde bei der letzten Kirchenrestauration von 1928/29 anstelle eines eleganten Dachreiters aufs Kirchenschiff aufgesetzt.
Das Rathaus mitten in der Altstadt wurde nach dem letzten Stadtbrand um 1720 erbaut. Es diente als Schaal - Verkaufslokal für Fleisch - und Tuchlaube, in der die Tuchhändler ihre Ware feilboten. Noch heute erinnert das Willisauer Ellenmass links bei der Eingangstüre an diese Zeit. 1811 konnte die Theater- und Musik-Liebhaber-Gesellschaft Willisau im zweiten Stock das vermutlich um 1720 entstandene Klostertheater von St. Urban einbauen. Im 19. Jahrhundert verlor das Kaufhaus allmählich seine ursprüngliche Bedeutung und wurde 1886 von der Korporationsgemeinde übernommen. Grössere Veränderungen erfolgten 1911, als im ersten Stock der Bürgersaal erneuert und im Erdgeschoss ein Schlachthaus eingebaut wurde. Gleichzeitig wurde die Hauptfassade neu gestaltet. Die mächtigen Rustikaquader im Erdgeschoss und die Sgraffitodekorationen sollten das Haus wertvoller erscheinen lassen. Nachdem die Korporation Willisau-Stadt das Haus der Einwohnergemeinde geschenkt hatte, restaurierte diese das Gebäude in den Jahren 1989-1991 gründlich.Im Dachgeschoss bietet das spätbarocke Schultheater des Klosters St. Urban als Kleinbühne Gelegenheit zu Aufführungen aller Art. Der Theatervorhang, gemalt vom Willisauer Künstler Xaver Hecht, gilt als besonderes Kleinod. Im ersten und zweiten Stock sind die Büros der Schulischen Dienste und der Musikschule Region Willisau eingerichtet. Der grosse Raum im Parterre dient heute als Saal für Versammlungen, Ausstellungen, Vorträge usw. Seit der Renovation verleiht der freie Platz vor dem Rathaus dem Gebäude und der Altstadt eine gewisse Grosszügigkeit.
Beschreibung
Die bewundernswerte, spätgotische Kapelle wurde 1504 erbaut. Sie ist St. Niklaus und St. Anna geweiht. Es ist ein Bauwerk von 10.2 Meter Länge und 4.7 Meter Breite mit steilem Dach und einem nadelschlanken mit Schindeln bedeckten Türmchen. Der sechskantige Dachreiter mit dem elegant geschweiften Spitzhelm gehört zu den schönsten dieser Art. 1976 wurde die Kapelle restauriert und wegen des Strassenbaus etwas nach Westen und Norden verschoben. Sie steht unter Denkmalschutz.
An der Südseite befindet sich eine dekorative Sonnenuhr,die je nach Jahreszeit mehr oder weniger grosse Abweichungen gegenüber unseren Uhren aufzeigt, da sich diese nach dem Stand der Sonne richtet und nicht nach der mitteleuropäischen Zeit (MEZ).
Das Obere Tor trägt auf der Altstadtseite die Jahrzahl 1547. Es überlebte den letzten Stadtbrand von 1704 und zeigt sich bis heute in seiner alten Pracht. Im Gegensatz dazu wurde das Untere Stadttor vom Feuer zerstört, anschliessend wieder aufgebaut und 1854 wegen Baufälligkeit abgerissen. Erst 1980 wurde es nach alten Vorlagen wieder aufgebaut. Täglich um 11.30 Uhr, 15.15 und 16.30 Uhr ertönt das magische Turmglockenspiel. 2017 wurde die Turmstube neu gestaltet und kann als multifunktionaler Raum für Apéros, Seminare, Klassentreffen usw. gemietet werden (Reservation unter Raumreservation). Sie ist mit einer modernen Infrastruktur und Media-Technik ausgerüstet und verzaubert die Besucherinnen und Besucher mit einem einmaligen Blick auf die mittelalterliche Hauptgasse.
An der in Richtung Süden verlaufenden Spittelgass liegt ein stattliches Gebäude, das frühere Spital. Es diente der Versorgung von armen, alten und kranken Menschen und auch für vorbeiziehende mittellose Fremde. Bis 1704 hatte der "Spittel" einen bescheidenen Vorläufer neben der Kirche. 1996-97 wurde das Gebäude umfassend und mit grosser Sorgfalt renoviert. Die alten Einzelzellen im Dachgeschoss blieben erhalten und wurden als architektonisches Element in die neue Wohnung integriert.
Die Stadtmühle links vom Pfarrhaus gehört zu den ältesten Einrichtungen der Stadt. Das seinerzeit benützte Wasserrad ist noch immer eingebaut. Die erste Anlage muss an dieser Stelle mit der Gründung der Stadt entstanden sein und dürfte bereits im dörflichen Willisau eine Vorläuferin gehabt haben. 1999 ging die Stadtmühle in den Besitz der Albert-Köchlin-Stiftung über. Ein Architekturwettbewerb schuf Klarheit über das Aussehen des Gebäudes. Die Stadtmühle Willisau wird seit 2016 als Haus für Innovation und Kultur betrieben.
Geographische Lage von Willisau im Kanton Luzern